29.07.2012

Zurück nach Deutschland

Seit Ende Juni sind wir wieder zurück in Deutschland. Nach fast vier Monaten on tour haben wir uns entschieden in Dogubayazit am Ararat unsere Reise zu beenden.
Es geht uns soweit gut und wir sind wieder wohlauf in Freiburg gelandet.
Vielen Dank für Euer Interesse und die netten Kommentare, die uns immer sehr gefreut haben!


Line und Thomas

01.06.2012

Zurück nach Istanbul

Nach drei Wochen in Istanbul freuten wir uns sehr wieder weiterzuradeln. Wir entschieden uns mit einer Fähre nach Yalova über das Marmarameer überzusetzen, da wir nicht wieder wie bei der Einfahrt einen langen Tag durch die Metropole radeln wollten. Holprig begann unser Start, zunächst verpassten wir erstmal die Fähre, da wir knapp dran waren und diese auch einfach mal fünf Minuten früher ablegte. Als dann die nächste Fähre kam, hatten wir unseren ersten Platten, das Hinterrad stand komplett ohne Luft da und wurde nun in jämmerlichem Zustand einfach auf die Fähre gezerrt, sonst hätten wir diese ebenfalls verpasst.
Ab Yalova war wieder Natur angesagt, endlich wieder Ruhe, Vogelgezwitscher, Bäche und die Bäume nun komplett in frischem frühlingshaften Grün, die Temperaturen dazu hochsommerlich. Bei knapp vierzig Grad auf den Straßen hatten wir ganz schön zu schwitzen, zumal es wie geahnt ordentlich auf und ab ging. Kaum hatten wir uns auf eine Anhöhe gekämpft ging es sogleich wieder hinab um gegenüber schon den nächsten Anstieg zu sehen. Wie sollte das noch werden, wo es gerade erst Anfang Mai war?
Doch schon nach drei warmen Tagen sollte die Abkühlung kommen mit zwei großen Gewittern war die Wärme vorbei, wir inzwischen mit knapp 1000 m Höhe etwas höher am strampeln. Seither radeln wir in einem bunten Mix aus Sonne und doch häufigen längeren Schauern.
Überall werden wir sehr nett aufgenommen, die Türken die meist in aller Ruhe am Straßenrand dem Verkehr und dem Leben auf der Straße folgen sind sehr interessiert an unserem großen Rad. Ständig werden wir zu Cay, dem türkischen Tee eingeladen. Das Nationalgetränk gibt es immer und überall, rund um die Uhr in kleinen bauchigen Gläsern und wenn wir jeden Cay trinken würden der uns angeboten wird, würden wir wohl gar nicht zum Radeln kommen.
Wenn sich ein Radeltag zu Ende neigt, beginnt immer wieder aufs Neue die Suche nach einem Lagerplatz. Grundsätzlich gibt es drei Möglichkeiten entweder wild zelten, bei Leuten schlafen oder gelegentlich eine Unterkunft. Die letzte Möglichkeit meiden wir in der Regel, da diese in unserem Budget meist sehr zu wünschen übrig lassen. Die erstere Möglichkeit ist in der Türkei gar nicht so einfach wahrzunehmen, denn die unglaublich gastfreundlichen Türken freuen sich uns einzuladen, was sehr schön ist, doch nach einem langen Radeltag zum Teil anstrengend sein kann. Ab dem Moment der Einladung bis zum Schlafen gibt es dann wenig Freiraum. Zunächst wird diskutiert warum wir eigentlich unterwegs sind, warum mit dem Rad und dazu noch mit einem für zwei Personen, ob wir verheiratet sind. Ja, das sind wir fiktiv seit vergangenem Jahr, denn sonst würde es die Familie wohl nicht tolerieren, dass wir in einem gemeinsamen Raum schlafen. Bei einer wohl sehr frommen Familie bekam Line direkt nachdem Duschen erstmal angemessene Kleidung angezogen, mit Kopftuch und den ganzen Körper verhüllender weiter Kleidung war sie dann konform. Dann wird im Sitzen von einer gemeinsamen Tafel gegessen. Meist essen wir als Gäste und die Männer des Hauses zuerst, während uns die Frauen bedienen, daneben sitzen oder sich nach dem Servieren in einem anderen Raum aufhalten und dann nach uns essen. Dieses getrennte Essen ist für uns sehr ungewohnt und so fühlen wir uns meist nicht so wohl in dieser Situation, wissend, dass die Frauen wegen uns erst später essen. Auf den weiteren Weg bekommen wir dann noch die Packtaschen ordentlich mit Proviant vollgestopft, so dass wir sicher nicht hungern müssen.
So haben wir seit Istanbul beim Militär genächtigt, bei mehreren Bauernfamilien, an einer Tankstelle, wo uns der Tankstellenwart gleich noch ein Yakuzi-Bad im nahen Hamam ermöglicht hat, einem türkischen Radler, der uns unbedingt beherbergen wollte und Mittag bei einem entlegenen Polizeiposten gemacht haben, obwohl wir gar kein Brot hatten. Irgendwie hatten wir in den Dörfern durch die wir geradelt waren kein Brot bekommen und standen sehr hungrig vor einem 700 Meteranstieg, was tun? Die netten Polizisten informierten einfach schnell den nächsten Bus der kurz darauf durch ihre Kontrolle fahren würde und bat den Bus uns Brot mitzubringen. Keine Viertelstunde später hatten wir Brot, alle Beteiligten freuten sich und lehnten das Begleichen unserer Brotschuld vehement ab.
Aufgrund des wenigen Freiraumes einer Einladung genießen wir das Zelten umso mehr. Die Gewässer sind leider häufig verschmutzt, so dass wir uns an gefassten Quellen die es zuhauf am Wegesrand gibt, alle Flaschen und unseren Wassersack auffüllen, was dann für eine knappe Katzenwäsche, Kochen und Trinken bis zum nächsten Morgen reicht. Seit gut einer Woche weisen uns Kuhhirten und jede Menge anderer Leute darauf hin, dass es in dieser Region Wölfe gibt, die uns nachts gefährlich werden könnten. Wir sind etwas verunsichert, wie wir mit diesen Warnungen umgehen sollen und verpacken nun nachts das Essen. Bisher ist jedoch das wilde Zelten gutgegangen und der einzige Besucher im Zelt war bisher eine Maus.
Seit Kappadokien begleitet uns Alex, ein guter Schulfreund von Thomas. Zu Beginn verbringen wir schöne gemeinsame Tage in Göreme und sind fasziniert von der Höhlenlandschaft mit ihren beeindruckenden Felsformationen. Dann geht es mit den Rädern durch Anatolien, geplant waren eigentlich zwei gemeinsame Wochen, doch leider wurde daraus nur eine gute Woche in der tollen Weite mit den faszinierenden Lichtwechseln bei heiterem Wetter mit immer wiederkehrenden Schauern, denn aktuell haben wir wohl eine unglücklichere Phase. Zunächst ging unser Benzinkocher kaputt und so haben wir lange an diesem herumzuspielen, bis dieser dann doch noch irgendwie halbwegs stabil brennt um zu kochen. Gestern geschah dann das Unfassbare. In einem Anstieg bemerken wir plötzlich ein unangenehmes Knacken. Plötzlich ist das ganze Tandem weich wie Butter und alles füllt sich ganz komisch an. Wir halten und entdecken einen Rahmenbruch an unserem geliebten Tandem, welches uns seit vier Jahren treu die tollsten Strecken ermöglichte. Unfassbar sitzen wir da, können es nicht glauben und sind sogleich erstmal machtlos. Platten oder gebrochene Speichen können wir ohne weiteres flicken, doch einen gebrochenen Tandemrahmen schweißen ist für uns selbst unmöglich.
In der Türkei gibt es immer eine Lösung und so nehmen uns drei erstmal zwei Elektriker auf ihrem Pickup samt der ganzen Ausrüstung und den zwei Rädern mit zurück in die nächste Stadt und dort sogleich zu anderen Handwerkern die am liebsten sofort unseren Rahmen wieder zusammenschweißen würden. Mit Müh und Not können wir Ihnen erklären, dass wir zuerst mit der Firma Pedalpower in Berlin telefonieren möchten um abzuklären, wie wir vorgehen sollen. Wahrscheinlich ist unser Anhänger die Ursache für den Rahmenbruch an einem der Ausfallenden. Da der Rahmen wohl hartgelötet werden muss und wir den sehr netten aber doch immer allwissenden Türken hier im freien Felde das Schweißen nicht überlassen möchten, sitzen wir nun unglaublicherweise Blogbericht schreibend in einem Bus nach Istanbul.
Was für chaotische Tage, zur Zeit ändern sich die Pläne fast stündlich…kaum in Istanbul angekommen entscheiden wir uns dafür, dass Thomas mit dem Rahmen nach Deutschland fliegt, damit Pedalpower die Reparaturen selbst vornehmen kann samt zusätzlicher Verstärkungen, damit das Tandem die Weiterfahrt mit dem Hänger gut übersteht. Der Flug ist nicht teurer als das Schicken und zudem hoffentlich schneller, denn die festgelegten Zeiträume für die Visa der kommenden Länder geben uns einen gewissen Zeitrahmen vor. Nach einer fast schlaflosen Nacht im Bus bauen wir unser Rad, die Fram, auseinander und bald steht der nackte Rahmen vor uns, wir können es gar nicht glauben. Noch in der Nacht machen sich Alex und Thomas auf zum Flughafen und Line bleibt für eine knappe Woche in Istanbul.




06.05.2012

Istanbul

An den zentralasiatischen Botschaften treffen wir endlich auf nette Menschen, die tatsächlich Visa herausrücken wollen. Wir können es kaum glauben, als sich unsere Pässe langsam mit den verschiedenen Dokumenten füllen. Plötzlich ist es möglich, in wenigen Stunden ein Visum zu erhalten oder mit einem bunten Mix verschiedener Währungen zu zahlen. Besonders das tadschikische Konsulat gehört zu unseren liebsten, auch wenn es offiziell (noch) gar nicht als solches zu bezeichnen ist. Zunächst ist schon das Auffinden schwierig, denn außer einer wagen Wegbeschreibung aus irgendwelchen Radlerforen war keine Information zu bekommen. So irren wir durch Florya, fragen uns durch und werden zu verschiedenen hilfsbereiten Leuten in die Autos gebeten, die mit uns durch die Straßen rollen. Schließlich stehen wir vor dem richtigen Haus, das wir aufgrund der fehlenden Fahne doch kaum erkennen. Doch der freundliche tadschikische Konsul winkt uns vom Balkon, gibt sogleich auf der von ihm geschenkten Karte Ratschläge für die Route, das Buch über tadschikische Kunst würde er uns auch am liebsten gleich mitgeben, wäre es nicht zu schwer zum Radeln. Hier treffen wir auch den netten französischen Fotografen Matthieu Paley, seine beeindruckenden Bilder der Pamir Region in einer Geo Reportage haben uns vor einiger Zeit sehr fasziniert. Die Berge Tadschikistans sind ihm gut bekannt, interessiert hören wir seine Geschichten und freuen uns über die hilfreichen Tipps. Jetzt verstehen wir auch, warum die tollen Aufnahmen am französischen Konsulat am Taksim ausgestellt sind…
Ausgestattet mit den Visa der Stanländer , bleibt Aserbaidschan weiterhin unser Sorgenkind und die letzte Chance für ein Azeri-Visum in der Türkei ist wohl wirklich vorbei. So wird uns unser weiterer Weg über Batumi in Georgien führen, wo wir hoffentlich ein Visum ergattern. Da zudem die Grenzen zwischen der Türkei und Armenien dicht sind und auch die südöstlichste der Grenzen zu Georgien für internationalen Verkehr nicht passierbar zu sein scheint, wird die geplante Route über den Vansee und den Ararat doch ein sehr großer Schlenker. Schweren Herzens ändern wir unsere Pläne für den Osten der Türkei und werden nach Kappadokien wieder nördlich ans schwarze Meer fahren.
Der schöne Teil der Visa-Organisation waren die zwar nervig langen Wege, die uns aber gleichzeitig in  verschiedene Viertel der  Stadt geführt haben, in die wir sonst nicht gekommen wären. So haben wir das Gefühl einen guten Überblick und ein Gefühl für diese riesige Stadt bekommen zu haben. Wir haben die interessante Stadt voller Gegensätze sehr genossen. Besonders der enorme Unterschied zwischen Arm und Reich hat uns beschäftigt, so die fleißigen Menschen, die den Müll nach verschiedenen Rohstoffen durchsuchen und ihre schwerbeladenen Säcke auf Karren durch die Straßen ziehen, während direkt nebendran die Touristen ihre Souvenirs kaufen und Luxusschlitten mit komplett verspiegelten Fenstern vorbeirollen. Die Hagia Sophia mit ihrer langen Geschichte und dem Aufeinandertreffen des Islams und Christentums in einem Gebäude von unglaublichem Ausmaß. Burka tragende Frauen neben schrillen Kerlen in pinkem Netzhemd und Frauen in Minirock und Highheels.
Besonders schön war für uns der Besuch von Lines Eltern Beate und Martin, mit denen wir die vergangene Woche Istanbul gemeinsam erleben konnten, vielen Dank für die schöne Zeit.
Nach drei Wochen ist besonders Thomas von der Stadt samt dem ständigen Lärm gesättigt, Line ist fasziniert und noch hin und her gerissen. Wir freuen uns aber auf unser Rad und den weiteren Weg Richtung Osten mit hoffentlich einsamer Natur. Nachdem wir uns nun leichte und verhüllende Kleidung zugelegt haben, hoffen wir, nicht anzuecken und nicht allzu sehr gemustert zu werden.
Heute geht’s auf die Fähre nach Yalova, nach dem Reinradeln in die Stadt vermeiden wir das Herausradeln. Nachdem die Passage der Bosporusbrücke von Radelbekannten vorgetestet wurde und aufgrund der Polizeikontrolle nicht möglich war, haken wir diesen Plan ab, auch wenn vor allem Line sehr Lust gehabt hätte, es auszutesten.

25.04.2012

Griechenland, Türkei bis Istanbul


Zugegeben hätten wir in den vergangenen Wochen häufiger schreiben können, es lag sicher nicht an der Internetverbindung, doch mit schlechtem Wetter, einer wilden Insel, einem kaputten Zeltreißverschluss, damit verbundenem Übernachten bei Leuten, der verrückten Einfahrt nach Istanbul und der begonnen Visaorganisation für die kommenden Länder war viel zu erleben und zu tun.
Nun aber am besten der Reihenfolge nach.
Nach Mazedonien war Griechenland das nächste Land in welches wir einreisten.  Nach unserer Vorstellung und Planung mit der doch noch etwas frühen Abreise aus Freiburg, dachten wir immer, dass wir ab Griechenland in wärmeren Gefilden radeln würden.  Es sollte genau anders kommen, denn abgesehen von ein paar Tropfen in Innsbruck hatten wir bis Griechenland eigentlich nur Sonne und tagsüber angenehme Temperaturen. In den Anstiegen hatten wir uns immer öfter gefragt,  ob all die warmen Handschuhe, Regenzeugs und sonstiges Textil gegen Kälte überhaupt mitgeradelt werden muss.
Oh ja, und wie, denn kaum waren wir in Griechenland setzte die „Regenzeit“ ein und mit dem Regen wurde es  deutlich kühler.  Einen Tag vor Thessaloniki  zelteten wir in einer wunderbar rosablühenden Pfirsichplantage, freuten uns noch über den schönen Sonnenuntergang. Dicke Regentropfen auf dem Zelt weckten uns, schnell kroch die Feuchtigkeit in unsere Sachen, die wir klamm und das Zelt pitschnass einpackten. Ab dann regnete es Bindfäden. Nass kamen wir beim Besitzer John der Plantage an, am Abend zuvor hatten wir noch gemeinsam Eis gegessen und John uns stolz erzählt, hier würde fast immer die Sonne scheinen, daher ist die Gegend bekannt für seine tollen Pfirsiche.  Betrüppelt setzten wir uns erstmal auf seine Veranda, bekamen einen Kaffee und wirklich super eingelegte Pfirsiche, die Sonne aus dem Glas. Heute sollte es  durchgehend schiffen und so lud uns John erstmal in das leerstehende Haus seiner Schwiegereltern ein. Besser kann man einen Regentag nicht überstehen.
Der Tag darauf war besser, doch noch immer konnten wir jederzeit einen auf den Deckel bekommen, der Himmel verhieß nichts Gutes. Zunächst kamen wir trocken weiter, doch pünktlich mit der Einfahrt nach Thessaloniki begann es wieder zu schütten. Gut, nun hilft nichts außer fahren, was auf autobahnähnlichen Straßen um die zweitgrößte Stadt Griechenlands besonders lecker ist. Immer wieder bekamen wir einen ordentlichen Schwall Drecksbrühe von den vorbeidüsenden Autos ab, dazu aggressive Hunde, die aus den offenstehenden Einfahrten der  Firmen uns nachsetzen, gepaart mit Gegenwind bei knapp zehn Grad. Was gibt es Schöneres? Schöner ist noch bei der einsetzenden Dämmerung überhaupt kein trockenes Plätzchen zu finden und die wenigen trockenen Möglichkeiten verwehrt zu bekommen, was in Griechenland wirklich eine Ausnahme war. Eigentlich würden wir spätestens jetzt ins Hotel gehen, doch dies gibt es hier auch nicht. Schließlich lacht uns ein heruntergekommenes, mit Gerümpel vollgestelltes Carport an. Unsere letzte Chance vor der Dunkelheit. Die verwunderte Griechin hat glücklicherweise nichts dagegen, kurzerhand bauen wir unser Lager auf.  Sogleich bekommen wir Kaffee und Kuchen serviert, über welche Plätze man sich alles freuen kann, siehe Bilder.
Irgendwie werden wir den Regen nicht so richtig los, warm wird es auch kaum noch, meist grau um zehn Grad, mmh, man  soll sich einfach nicht zu konkrete Vorstellungen machen.
Die Griechen sind sehr nett und gastfreundlich und wir werden häufig eingeladen, so auch bei Elias und Dimitris, die wir auf der Straße bei ihrer Sonntagsradtour treffen. Ausnahmsweise bei Sonne picknicken wir mit ihnen am Fluss Nestos. Dimitris ist Allgemeinchirurg, Elias Ingenieur. Wir übernachten bei Ihnen, werden zu großartigem Essen eingeladen, reden viel und bekommen so einen Einblick in die aktuell nicht einfache Lebenssituation vieler Griechen. Arbeitslosigkeit auf der einen und hohe Arbeitsbelastung/-druck bei niedrigen Löhnen auf der anderen Seite, sowie die von vielen geäußerte Aussichtslosigkeit machen uns nachdenklich.
Wieder ist es regnerisch und kalt und so hadern wir lange, ob wir wirklich auf die schroffe Insel Samothraki gehen sollen. Doch die steilaufsteigende einsame Insel lässt uns nicht los, egal, viel schlimmer wird es schon nicht werden.  Als die Fähre näher kommt, ist Neuschnee bis weit Richtung Meer sichtbar.  Super, Skitour! Leider reicht es dafür dann doch nicht ganz und wir kommen genau rechtzeitig zur Wetterbesserung.
Drei Tage lang genießen wir völlige Ruhe und Abgeschiedenheit. Wir radeln an das Ostende, das noch einsamer als die ohnehin spärlich besiedelte Insel ist. Schafe und Ziegen scheinen hier die Insel zu beherrschen. Ihr Mäckern und Blöken füllt die Stille, die von ihnen losgetretenen Steine der steilen Hänge nehmen zusammen mit den querenden Bächen die Straße ein. Nur ein Schild mit der Aufschrift, man würde bei Wildcampen bis zu 3 Monate ins Gefängnis wandern samt Geldstrafe von 150 Euro stört unsere Gelassenheit. Dennoch finden wir nach dem Bad in einer warmen Quelle mit Meerblick ein unberührtes Plätzchen, umgeben von verwilderten Platanen und Olivenbäumen, klarer Bäche und inmitten grüner Wiesen und blökender Vierbeiner aller Altersklassen. Für uns genau der richtige Platz um ordentlich auszuchillen. Wir werden sauber im eiskalten Bach, genießen die Sonne und dass wir, außer dem Schäfer bei seiner stets sehnsüchtig erwarteten morgendlichen Fütterungsrunde, keinem Menschen begegnen.
Die wunderschönen Tage auf der Insel werden nur durch den kaputten Reißverschluss unseres Außenzeltes getrübt. Doch um die Insel  scheint ein guter Geist zu schweben, denn auf der Fähre zurück nach Alexandropouli treffen wir Thomas aus Waiblingen. Unser Zelt darf ihn netter Weise auf dem Heimweg begleiten und ist so 3 Tage später zur Reparatur in München. Ab nun beginnen für uns 3 Tage ohne Zelt über dem Kopf und damit bei wieder regnerischem Wetter die Suche nach anderweitigen Unterschlupfmöglichkeiten.
Zum krönenden Abschluss Griechenlands kommen wir nach Monastiraki, wo wir zu verstehen geben, dass unser Zelt kaputt ist. Wenige Minuten später befinden wir uns in der alten Schule, die den Frauen des Dorfes nun als Treffpunkt dient. In der gut ausgestatteten Küche können wir unser auf Samothraki gekauftes Schafsfleisch zubereiten, das beste, das wir je gegessen haben. Dazu preisen uns die Frauen den mit Bier gefüllten Kühlschrank an. Die Kinder des Dorfes belagern uns, besonders der Junge Sotiri argumentiert, dass der Regen zu stark sei, um morgen weiter zu fahren. In der guten Stube wimmelt es nur so von Mücken, sodass wir das Innenzelt mit einer abenteuerlichen Konstruktion aufbauen und so unsere Ruhe haben.
Insgesamt war Griechenland die reinste Gaudi, wir sind so nett aufgenommen worden und haben uns sehr wohl gefühlt.


Unter wolkenverhangenem Himmel radeln wir Richtung türkische Grenze. Wir haben uns so auf dieses Land gefreut, die letzten Kilometer radeln wir aufgeregt und voller Vorfreude. Der Grenzübergang mit griechischen und türkischen Fahnen sowie mit Maschinenpistolen ausgestattetem Militär gäbe ein super Bild ab, was die Soldaten wie erwartet anders sehen.
Bis Istanbul radeln wir auf bis zu vierspuriger Straße. Die Shoulder, meist bestehend aus Schotter und Schlaglöchern, dient uns als Rückzugsmöglichkeit vor dem immer stärker werdenden Verkehr. Hier fährt von Pferdewagen bis Porsche Cayenne einfach alles.
Zum Ausgleich übernachten wir diesmal im Männertreff von  Cavusköy und erleben erstmals die unglaubliche Gastfreundschaft der Türken. Noch in der Radelkleidung bekommen wir auf einem riesigen Tablett eine reichhaltige warme Mahlzeit serviert. Am Abend sind wir zu Cay eingeladen, Line ist die einzige Frau zwischen vielen rauchenden Männern, die uns sehr offenherzig und interessiert aufnehmen. In der letzten Nacht vor Istanbul kommen wir in einem sich im Umbau befindenden Rathaus unter, lediglich der polizeiliche Wirtschaftskontrolldienst hat hier noch sein Quartier. Nach anfänglicher Skepsis und Passkontrolle freunden wir uns allmählich mit dem Polizeichef an, ein Freund der Bundesliga, besonders Mönchen gladbach. Nach Cay am Abend empfängt er uns am Morgen mit türkischem Frühstück, er ist extra eine Stunde früher gekommen.
100 km vor Istanbul steht uns nun die Einfahrt in die riesige Stadt bevor. Bei immer verrückter werdendem Verkehr bewährt sich unser Tandem, die Fram, erneut. Während Thomas wie ein Wilder lenkt, versucht Line ihn zwischen Auffahrten und Spurenwechsel zu lotsen. Die Leute sind hier einfach gut drauf, in Deutschland sind wir nach wenigen Minuten von der Polizei von einer im Vergleich winzigen Bundesstraße geholt worden, hier freut sich jeder, winkt, schnackt aus dem Fenster und feuert uns auf fünfspurigen Straßen an. Irgendwie kommen wir erstaunlich gut und unkompliziert ins Zentrum. Am 16. April kommen wir nach 3000 km an einem der langersehnten Orte unserer Reise, in Istanbul, an.
Über Eli die gute Fee (danke Dir!) finden wir eine kleine aber feine Wohnung in einem netten Viertel, in dem vor allem Einheimische wohnen und wir mit unserer Erdgeschosslage mitten im Leben der Straße sind. Mit unserem Nachbarn tauschen wir Cay, Leckereien und türkische Musik aus und müssen mehrmals am Tag den Fußball der spielenden Kinder wieder nach draußen werfen.
Die erste Woche haben wir uns vor allem um die Visa Organisation für Zentralasien gekümmert, nicht die angenehmste Beschäftigung. Dies scheint bisher relativ erfolgreich zu verlaufen, die ersten Visa können wir hoffentlich bald abholen. Vor allem Aserbaidschan bereitet uns derzeit Kopfzerbrechen, nach mehrmaligem Besuch hat auch der Azeri-Konsul keine Böcke mehr auf uns. Noch nicht mal um uns loszuwerden stellt er uns ein Visum aus, daher müssen wir dies nun über Berlin oder Ankara laufen lassen, beides nicht die unkompliziertesten Varianten, danke Aserbaidschan.  Es bleibt wohl spannend…
Beim nächsten Mal berichten wir über das Stadtleben in Istanbul, also schaltet ein, wenn es wieder heißt: eins, zwei oder drei, letzte Chance bei den Azeris vorbei!





01.04.2012

Biking Balkan II


Aus Dubrovnik hinaus hat uns der Stress der Küstenstraße schnell wieder, weiterhin wird überholt als gebe kein morgen. Glücklicherweise endet der Trubel nach dem Flughafen. Bald darauf wird die Straße auffallend schlechter und wir weichen Schlaglöchern anstelle entgegenschießender Autos aus, deutlich angenehmer.  
Alsbald wir in Montenegro sind, grüßen die Menschen wieder häufiger, viel öfter ist ein Lachen oder Anfeuern wahrzunehmen. Während der ersten Kilometer bekommen wir während des Radelns eine Infobroschüre über das Städtchen, durch welches wir gerade kommen, von einem alten Mann aus seinem Auto zugesteckt: „If you want to stay!“
Leider ist auch die Küste Montenegros nicht vom Bauwahn verschont geblieben, fast noch schlimmer sind eigentlich wunderschöne Buchten, die direkt in die zum Teil noch schneebedeckten Berge übergehen flächendeckend bebaut. Die wenigen freien Plätze werden munter zugebaut und dabei ist es besonders jämmerlich anzusehen, wie viele halbfertigen Rohbauten unvollendet herumstehen und uns noch nachdenklicher stimmen. Wann sind denn hier so viele Menschen, dass all diese Gebäude belegt sind?  Nach dem Abzweig in die Stadt Podgorica finden wir eine schöne noch sehr belassene Bucht und können direkt am Strand zelten. Wunderbar geht die Sonne im Meer unter und so beginnen wir gemütlich im Zelt zu kochen, als der Wind auffrischt. Also erstmal Zelt zu, der Wind wird sich schon bald wieder legen. Von wegen, die Böen werden immer heftiger,  zack, da reißt es schon den ersten Hering aus dem Sand. Unser warmes Essen bekommen wir gerade noch gegessen, dann entscheiden wir uns einen anderen Lagerplatz zu suchen, unser Zelt wird inzwischen sandgestrahlt und bei diesen Böen ist nicht an Schlaf zu denken. Erschöpft und nach längerer Suche finden wir doch ein halbwegs windgeschütztes Plätzchen hinter alten Wohnwagen, trotz Abspannen aller Leinen und im Windschatten wackelt und knattert es so um uns, dass wir nicht schlafen können. Uff, als es wieder hell ist, ist der Wind vorüber, als wäre nichts gewesen. Guten Morgen, ein neuer Radeltag beginnt.
Auf dem Weg an die albanische Grenze verlassen wir das Mittelmeer, eigentlich sind wir beide froh, denn es würde sich wohl kaum etwas ändern, selbst wenn wir wahrscheinlich um das ganze Mittelmeer radeln würden. Dimitris, der wandernde Grieche, den wir kurz darauf mit einem Franzosen treffen, beschreibt es als den Pool Europas, dennoch will er um diesen herumwandern.
In Albanien werden wir herzlich aufgenommen. Wir fragen eine Familie, ob wir auf der Wiese neben ihrem Haus zelten dürften. Selbstverständlich, eine unglaubliche Gastfreundschaft empfängt uns, wir sitzen zum Abendessen mit am Tisch der Familie, während uns parallel albanisches Fernsehen informiert. Nach dem Essen wird uns eine Dusche angeboten, die nach der Katzenwäsche der Abende seit Dubrovnik gut tut. Am nächsten Morgen möchten sie uns ungerne weiterradeln lassen, wir sollten doch noch zum Mittagessen bleiben, mit dem wenigen Frühstück welches wir gegessen hätten könne man doch nicht in die Berge radeln. Um in Albanien keine Lek abheben zu müssen, hatten wir in Montenegro noch ordentlich Proviant gekauft. Dieser wurde bislang nicht kleiner und nun noch mehr, als sie uns zum Abschied Äpfel, Lauch, Salat und Zwiebeln mitgeben.
Am Abend darauf zelten wir auf dem kleinen Hof einer Familie in den Bergen. Wir finden keine gemeinsame Sprache außer wenigen Worten Englisch und doch können wir einander ganz gut mitteilen. Der kleine Hof und der nahe Fluss versorgt die Familie komplett, es gibt Kartoffeln mit Spiegelei und Fisch gebraten über offenem Feuer. Erneut sind wir dankbar für die herzliche Gastfreundschaft.
Leider machen wir anschließend auch zwei weniger gute Erfahrungen. Jugendliche werfen uns bei voller Fahrt Steine ins Hinterrad, wobei wir nichts abbekommen und auch das Rad unversehrt bleibt. In einer entlegenen Kurve fahren wir aufgrund der starken Steigung langsam, als plötzlich ein Mann vor uns auftaucht. Er greift Thomas in den Lenker, um uns vom Fahrrad zu holen. Es gelingt uns ihn abzuwehren und auf dem Rad zu bleiben. Als er dies realisiert, holt er aus und sein Schlag erwischt Line auf der Schulter.
Nachdem wir an diesem Tag das Land verlassen beschäftigen uns neben den Erinnerungen an die netten Menschen und Einladungen auch diese Momente, sowie die teilweise groß scheinenden Gegensätze des Landes.
In der Abendsonne erreichen wir Mazedonien, wo wir in dem Städtchen Debar einen im Garten arbeitenden Mann nach einer Zeltmöglichkeit fragen. Luli lädt uns sofort ein, auf der Wiese seines Hauses zu zelten. Nach dem langen Radeltag nehmen wir diese Einladung gerne an. Während wir aufbauen, serviert uns seine Frau türkischen Kaffee. Später zeigt er uns seinen Kiosk, den er seit seinem Ruhestand vor dem Haus eröffnet hat. Durch seine Arbeit bei der Gipsfirma Knauf spricht er etwas deutsch und so plaudern wir bei Schnaps und leckerer Wurst aus Skopje. Bei einem Tanz der süßen Enkeltochter Buna verabschieden wir uns am nächsten Tag von der Familie, vielen Dank für die nette Gastfreundschaft.
In Ohrid legen wir eine zweitägige Pause ein und schauen uns die hübsche kleine Stadt an. Auf etwa 700m ist es nun wieder etwas kälter, was nach den teilweise 30°C warmen Tagen auch mal wieder ganz angenehm ist.

25.03.2012

Biking Balkan

Mit der Grenze zu Slowenien werden die Straßen leerer und Menschen bestellen kleine vieleckige Felder durch Handarbeit. An diesem Nachmittag radeln wir durch drei Länder, von Italien aus durch den kleinen Ausläufer Sloweniens nach Kroatien. Hier werden wir bei der Frage nach Wasser für unser Nachtlager erstmal zu Wein eingeladen und so herzlich durch die kroatische Familie begrüßt, so beginnt Kroatien schon mal ordentlich.

Von der Weinprobe angeschwipst poltern wir zu dritt einen Feldweg auf der Suche nach einem Schlafplatz zu einem Fluss hinunter und stehen plötzlich vor drei Kroaten an der Baustelle ihres Hauses. Damit haben wir und sie schon gar nicht gerechnet, dass in der Dämmerung noch ein solches Gefährt auftaucht. Etwas iritiert schauen sich alle an und Gelächter bricht das Eis. So können wir bei Ihnen zelten und verbringen die vorerst letzte eisige Nacht, denn seither radeln wir am Meer entlang.
Wir haben Lust auf eine kroatische Insel, Fähre fahren und etwas Ruhe mit Sarah, so setzen wir von Brestova über auf die langgezogene Insel Cres. Zu dieser Zeit ist die bergige Insel sehr idyllisch, ruhig und super zum radeln. Für das viele auf und ab wird man durch Meerpanorama nach allen Seiten belohnt. Mit einer langen Fährfahrt bei Balkanmucke und abenteuerlich beladenem Schiff fahren wir nach Zadar und damit zurück auf s Festland. Hier endet Sarahs Radelwoche und für uns geht es bei Gegenwind weiter Richtung Süden. Ihre Abreise und ein erneuter Abschied lösen eine nachdenkliche betrübte Stimmung bei uns aus. Dank einem wunderschönen Lagerplatz direkt am Meer mit erstem eiskalten Mittelmeerbad geht es am nächsten Tag wieder besser, doch leider bei noch stärkerem Gegenwind weiter. Die Küste ist landschaftlich schön, jedoch durch den vielen Tourismus zugebaut und wir sind froh, nicht in der Hauptsaison hier zu sein. Die Menschen schauen uns teilweise abschätzend an, die Stimmung scheint nicht gerade herzlich, doch mit unserem Gruß werden die Gesichter freundlicher und wir erkennen, dass der erste Eindruck vielleicht nicht zutreffend ist. Nach anfänglicher Skepsis sind die Menschen oft sehr freundlich und aufgeschlossen, wir bekommen Brot beim abendlichen Wasserauffüllen geschenkt und Äpfel und Mandarinen auf dem Markt zugesteckt. Der Frühling ist hier richtig angekommen und bei strahlend schönen Wetter beginnt alles zu blühen. Die Küstenstraße ist hügelig, aber schön zu fahren, auch wenn der Verkehr und die Fahrweise der Autos erschreckend sind. Die Hupe ist der ständige Begleiter bei allen Gelegenheiten, um uns zu grüßen, anzufeuern, zu warnen oder sich über Radfahrer zu beschweren. Gerne überholt auch der entgegenkommende Verkehr auf unserer Fahrbahn, sodass Autos auf uns zugerast kommen und uns nur knapp passieren. Von dem Stress der Straße erholen wir uns bei vielen schönen Lagerplätzen direkt am Meer und den vergangen Tage hier in Dubrovnik. Die Altstadt mit ihren dicken gut erhaltenen Stadtmauern und verwinkelten Gassen ist beeindruckend.

Morgen geht es für uns weiter nach Montenegro und Albanien, wir sind sehr gespannt und haben gleichzeitig Respekt vor den für uns relativ unbekannten Ländern.


13.03.2012

über die Alpen ans Meer

In Kempten kam der Winter doch zurück. Anfang letzter Woche schneite es und wir wollten über die Alpen radeln. Zunächst war es wirklich unangenehm bei Temperaturen um 0 °C und grauem Himmel. Doch genau als wir unsere Benzinflasche für den Kocher zum ersten Mal füllten, sprach uns Helge aus Pfronten an: woher wir denn kommen, wohin solls denn gehen... Helge war vor kurzem auf den Philippinen mit dem Rad unterwegs und kennt die Bedürfnisse speziell an solchen Tagen. Kurz darauf saßen wir gemeinsam weintrinkend vor seinem gemütlichen Ofen in der Stube. Wir hatten eine wunderbare warme und trockene Nacht und eine leckere Kochaktion in seiner Küche. Das erste Mal Zelten wurde also verschoben. Kein Problem bei diesen Witterungen. Über Nacht war es klar geworden und rings um das Haus leuchteten die schneebedeckten Berge. Bei diesem Wetter rollte es super, vorbei an der Zugspitze über den Fernpass nach Innsbruck. Dort empfing uns gleich mal Johannes mit einer ordentlichen Portion Nudeln. Am nächsten Tag lässt er sogar das Skifahren sausen und begleitet uns mit dem Rennrad auf den Brennerpass. Oben in Italien angekommen machen wir erstmal Rast im Kassenbereich eines Supermarktes, was besseres war auf die Schnelle nicht zu finden. Den Kassiererinnen passte das aber nicht besonders und kurzer Hand wurden wir bei Schneegestöber auf die Straße gesetzt: "was sollen denn die Kunden denken". Bis zu diesem Zeitpunkt hatten sich aber schon zwei Kunden köstlich über uns amüsiert, aber dann muss es mit ein paar Keksen auf die Hand eben weitergehen. Am Eingang des Pustertals finden wir den ersten schönen Platz für unser Zelt, am Waldrand mit bestem Bergpanorama. Gegen kalten Ostwind geht es hinauf in die Dolomiten nach Toblach, diese sind wirklich beeindruckend. Vorbei an Loipen und Skipisten, von denen die Leute uns etwas entgeistert hinterher blicken rollts Richtung Lienz. Hier treffen wir Sarah, Thomas Schwester, am Bahnhof und finden Dank der Hilfe von Harald und Michael einen super Zeltplatz. Beim Aufbauen bekommen wir bei Minusgraden noch Tee von den beiden serviert,echt super, vielen Dank! Sarah kommt zur finalen Bergetappe und so radeln wir uns am Gailbergsattel warm um anschließend über den unwirtlichen und wirklichen zähen Plöckenpass zu strampeln. Anschließend gibts die erste Abfahrt in Daunenjacke. In Paluzza kaufen wir noch fürs Wochenende ein und diskutieren mit dem ganzen Laden über ein geeignetes Camp in der Nähe, da es inzwischen dunkel geworden ist. Mit der Hilfe der netten Leute finden wir ein schönes Plätzchen in diesem schönen Bergdorf, mille grazie. Von hieraus rollte es fast ein einem Rutsch bis ans Mittelmeer, wo wir heute angekommen sind. Großartig, nun sind wir zum ersten Mal von zu Hause ans Meer geradelt. Hier ist der Frühling schon angekommen, überall blüht es und junges Gras sprießt aus dem Boden. Nach dem Winter und den Tagen in den Alpen faszinierend wie schnell sich alles gewandelt hat. Seit einigen Tagen ist das Wetter super und wir haben uns leider schon einen leichten Sonnenbrand eingefangen. Nach fünf Tagen ohne Dusche hatten wir diese heute bitter nötig. Im schönen Trieste haben wir mit der Hilfe eines ganzen Straßencafes eine super Unterkunft gefunden und nach Dusche, Pizza und italienischem Eis fühlen wir uns wie neugeboren. Morgen soll es weiter Richtung Slowenien und Kroatien gehen.


05.03.2012

Losgeradelt

Es ist gar nicht so einfach, in der gemeinsamen Studienstadt alle Zelte abzubauen. Seit Monaten haben wir geplant und organisiert, um jetzt alles, was wir benötigen auf einem Rad unterzubringen. Es hat geklappt, wir haben wohl das Wichtigste dabei und das Tandem ist super über den Schwarzwald und durchs Allgäu gerollt. Bei schönstem Wetter konnten wir schon die kurzen Radsachen und Sandalen auspacken, wunderbar, wenn der Fahrtwind durch die käsigen Winterzehen saust.
Der Abschied von den Liebsten fällt uns schwer, Ihr alle werdet uns sehr fehlen. Vielen Dank für die tolle Unterstützung.

21.02.2012

Start

diese Woche solls nun wirklich losgehen...