25.03.2012

Biking Balkan

Mit der Grenze zu Slowenien werden die Straßen leerer und Menschen bestellen kleine vieleckige Felder durch Handarbeit. An diesem Nachmittag radeln wir durch drei Länder, von Italien aus durch den kleinen Ausläufer Sloweniens nach Kroatien. Hier werden wir bei der Frage nach Wasser für unser Nachtlager erstmal zu Wein eingeladen und so herzlich durch die kroatische Familie begrüßt, so beginnt Kroatien schon mal ordentlich.

Von der Weinprobe angeschwipst poltern wir zu dritt einen Feldweg auf der Suche nach einem Schlafplatz zu einem Fluss hinunter und stehen plötzlich vor drei Kroaten an der Baustelle ihres Hauses. Damit haben wir und sie schon gar nicht gerechnet, dass in der Dämmerung noch ein solches Gefährt auftaucht. Etwas iritiert schauen sich alle an und Gelächter bricht das Eis. So können wir bei Ihnen zelten und verbringen die vorerst letzte eisige Nacht, denn seither radeln wir am Meer entlang.
Wir haben Lust auf eine kroatische Insel, Fähre fahren und etwas Ruhe mit Sarah, so setzen wir von Brestova über auf die langgezogene Insel Cres. Zu dieser Zeit ist die bergige Insel sehr idyllisch, ruhig und super zum radeln. Für das viele auf und ab wird man durch Meerpanorama nach allen Seiten belohnt. Mit einer langen Fährfahrt bei Balkanmucke und abenteuerlich beladenem Schiff fahren wir nach Zadar und damit zurück auf s Festland. Hier endet Sarahs Radelwoche und für uns geht es bei Gegenwind weiter Richtung Süden. Ihre Abreise und ein erneuter Abschied lösen eine nachdenkliche betrübte Stimmung bei uns aus. Dank einem wunderschönen Lagerplatz direkt am Meer mit erstem eiskalten Mittelmeerbad geht es am nächsten Tag wieder besser, doch leider bei noch stärkerem Gegenwind weiter. Die Küste ist landschaftlich schön, jedoch durch den vielen Tourismus zugebaut und wir sind froh, nicht in der Hauptsaison hier zu sein. Die Menschen schauen uns teilweise abschätzend an, die Stimmung scheint nicht gerade herzlich, doch mit unserem Gruß werden die Gesichter freundlicher und wir erkennen, dass der erste Eindruck vielleicht nicht zutreffend ist. Nach anfänglicher Skepsis sind die Menschen oft sehr freundlich und aufgeschlossen, wir bekommen Brot beim abendlichen Wasserauffüllen geschenkt und Äpfel und Mandarinen auf dem Markt zugesteckt. Der Frühling ist hier richtig angekommen und bei strahlend schönen Wetter beginnt alles zu blühen. Die Küstenstraße ist hügelig, aber schön zu fahren, auch wenn der Verkehr und die Fahrweise der Autos erschreckend sind. Die Hupe ist der ständige Begleiter bei allen Gelegenheiten, um uns zu grüßen, anzufeuern, zu warnen oder sich über Radfahrer zu beschweren. Gerne überholt auch der entgegenkommende Verkehr auf unserer Fahrbahn, sodass Autos auf uns zugerast kommen und uns nur knapp passieren. Von dem Stress der Straße erholen wir uns bei vielen schönen Lagerplätzen direkt am Meer und den vergangen Tage hier in Dubrovnik. Die Altstadt mit ihren dicken gut erhaltenen Stadtmauern und verwinkelten Gassen ist beeindruckend.

Morgen geht es für uns weiter nach Montenegro und Albanien, wir sind sehr gespannt und haben gleichzeitig Respekt vor den für uns relativ unbekannten Ländern.


3 Kommentare:

  1. Liebe Line, Lieber Thomas,
    das klingt ja unheimlich spannend, was ihr alles so erlebt. Wir wuenschen Euch noch viele schoene Begegnungen und eine sichere Reise!
    Viele Gruesse, diesmal aus Kopenhagen,
    Katrin und Peter

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  2. Nina und SamuelMärz 26, 2012

    Ihr Lieben,
    schön euch hier gedanklich-lesend zu begleiten. Das klingt ja bisher schon recht abenteuerlich! Auch wir wünschen Euch weiterhin alles Gute, eine sichere Reise und viele nette Menschen!!!
    Herzliche Grüße
    Nina, Samuel und Yael

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  3. Ihr Liebsten,

    ein Tschaka, herzlichste Grüße und eine warme Umarmung aus dem frühlingshaften Berlin! Es ist toll an Euren Erfahrungen teilhaben zu können...Nun habt Ihr es schon auf meine Startseite geschafft :)!

    Liebste Grüße
    Lisa

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